Am 20. November ist Transgender Day of Remembrance. Dieser Tag ist all jenen Menschen gewidmet, die durch transfeindliche Gewalt ihr Leben verloren haben. Die Zentralschweizer JUSO Sektionen richten den Blick auf die anhaltende Gewalt und Ausgrenzung, die trans* Personen erleben und sprechen einen dringenden Appell zum Handeln aus.
Trans* Personen sind in der Schweiz immer noch mit erheblichen Diskriminierungen konfrontiert. Diese reichen von alltäglichen Mikroaggressionen bis hin zu Benachteiligungen im Arbeitsleben, eingeschränktem Zugang zu gesundheitlicher Versorgung und Hassverbrechen. Besonders in der Zentralschweiz ist die Situation von trans* Personen immer noch durch Gewalt und Diskriminierung geprägt. Schutz oder Unterstützung durch die jeweiligen Kantone gibt es jedoch kaum. In den meisten Zentralschweizer Kantonen fehlen weiterhin gezielte und umfassende Schutzmassnahmen, die speziell auf die Bedürfnisse von trans* Personen ausgerichtet sind. Politische Initiativen, professionelle Gleichstellungsbehörden oder Meldestellen bleiben Utopie.
Um diese Situation zu verbessern, fordert die JUSO konkrete Massnahmen gegen transfeindliche Gewalt. Zu den zentralen Forderungen gehören die Einrichtung kantonaler Fachstellen mit Fokus auf trans* Personen, verpflichtende Schulungen für Fachpersonal in Gesundheit, Bildung und Sicherheit sowie altersgerechte Bildungsangebote zu geschlechtlicher Vielfalt bereits ab der Primarstufe. Darüber hinaus wird eine systematische Erfassung von Hassverbrechen gegen trans* Personen sowie die gesetzliche Verankerung eines Diskriminierungsverbots aufgrund der Geschlechtsidentität gefordert. Nur durch solche gezielten Massnahmen kann die Sicherheit und Anerkennung von trans* Personen gewährleistet werden.
Die anhaltende Ausgrenzung und Gewalt gegen trans* Personen darf nicht länger ignoriert werden. Es liegt an uns allen – Politik, Institutionen und Gesellschaft – gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und die notwendigen Schritte zu setzen, um trans* Personen die Sicherheit, Anerkennung und Unterstützung zu bieten, die sie verdienen. Der heutige Tag ist ein Mahnmal für die Vergangenheit und ein Appell für eine gerechte Zukunft.