Forschung für alle heisst Forschung an allen!

08.03.2025

Am internationalen feministischen Kampftag weist die JUSO Zug mit einer Aktion vor dem Zuger Kantonsspital auf die fehlende medizinische Forschung an FINTAs (Frauen, inter, nonbinär, trans und agender Personen) hin. Diese Wissenslücke führt zu erschwerten Diagnosen, weniger Zugang zu Medikamenten, und viel mehr.

Am 8. März, dem internationalen feministischen Kampftag, haben Aktivist*innen der JUSO Zug die fehlende Forschung an Körpern von FINTAs kritisiert. Mit eine*r symbolischen Forscher*in vor dem Kantonsspital ausgelegt wurde der Mangel an Forschung an FINTAs dargestellt. Sie forderten, dass FINTAs, insbesondere rassifizierte, endlich miteinbezogen werden.

Der März ist nämlich auch Awareness-Month für Endometriose. Diese Krankheit betrifft ca. 10% Personen mit einer Gebärmutter, wird jedoch trotzdem nicht ernst genommen. So argumentiert Nika Mostovshchikova, Vize-Präsident*in der JUSO Zug: “Endometriose wurde als Diagnose lange ignoriert und darunter leidende Personen als wehleidig abgestempelt. Die Sorgen der Betroffenen werden bis heute nicht ernst genommen, weder im Gesundheitswesen noch in der Forschung.” Bis heute gibt es statt Behandlungen nur Linderungsmethoden oder in manchen Fällen chirurgische Eingriffe.

Es zeigt sich: die Folgen fehlender Forschung an FINTAs sind für Abermillionen von Menschen verheerend. “Die Norm des cis-männlichen, weissen, nicht-behinderten Körpers verursacht besonders im Gesundheitsbereich immense Schäden,” meint Xiao Ember, Präsident*in der JUSO Zug: “Es darf nicht sein, dass die natürliche Vielfalt des menschlichen Körpers ignoriert wird.”

Doch selbst mit medizinischer Forschung an Körpern von FINTAs werden längst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen gelöst. Die Strukturen, die gegen FINTAs, rassifizierte, queere und behinderte Menschen diskriminieren, müssen grundlegend abgebaut werden. Ein Gesundheitssystem in den Händen der Privatwirtschaft dient eben der Privatwirtschaft statt der Allgemeinheit.